Alle Arbeitsfelder des Kompetenzzentrums Frühe Kindheit (KFK) stehen in direktem Zusammenhang miteinander. Hintergrund des KSK ist es, die Arbeitsfelder der Frühen Hilfen und der Frühförderung zusammenzudenken und auszugestalten. Dabei sollen Fachkräfte darin befähigt werden über die abgesteckten Zuständigkeiten der bisherigen ausdifferenzierten Berufsgruppen der Frühen Hilfen hinaus das Gesamtsystem der Familie und der notwendigen Unterstützung im Blick zu haben.
Die Hochschule Nordhausen hat in den vergangenen Jahren ihr spezifisches Profil im Rahmen des Studienbereiches »Gesundheits- und Sozialwesen« stark auf die Verbesserung von Ausbildungskompetenzen im frühkindlichen Bereich ausgerichtet. Damit einher ging die Etablierung einer eigenen Lehrfrühförderstelle (LFS), welche eine enge Verbindung zwischen wissenschaftlicher Lehre, fachlicher Ausbildung und praktischer Anwendung gewährleisten soll. So haben die Studierenden im Rahmen der LFS die Möglichkeit, innerhalb des Studiums erworbene Kenntnisse praktisch umzusetzen und kritisch zu reflektieren. Sie erfahren in engem Austausch mit Lehr- und Fachpersonal, wie Arbeitsprozesse in der Praxis gestaltet werden können, welchen Herausforderungen Fachkräfte in der Frühförderung gegenüberstehen und welche Potentiale das Arbeitsfeld Frühförderung im Rahmen der sozialen Arbeit bietet. Studierenden wird so ermöglicht mit einem erweiterten praktischen Vorwissen in das Praxissemester und / oder den Beruf einzusteigen. Implizit ist dabei die Kompetenzerweiterung eigene Arbeitsschritte kritisch zu reflektieren und sich intensiver mit einem Theorie-Praxis-Transfer auseinanderzusetzen.
Ausführlichere Informationen sind im Konzeptpapier der Lehrfrühförderstelle nachzulesen.
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Das KFK möchte die o.a. wissenschaftlichen Erkenntnisse in moderne praktische Konzepte überführen und die Wirkung von in die medizinisch-sozialen Netzwerke eingebundenen familienorientierten Unterstützungsprogrammen in Form eines regionalen Modellprojektes überprüfen. Die Hochschule Nordhausen begleitet seit vielen Jahren Prozesse zur sozialraumorientierten Umgestaltung und hat darüber hinaus ein eigenes Konzept für eine Lehrfrühförderstelle entwickelt. Dieses Konzept wird nun mit der heilpädagogischen Frühförderstelle des Altkreises Osterode/Harz zu einem neuen Gesamtkonzept einer interdisziplinären Lehrfrühförderstelle (LFS) verknüpft und seit November 2020, in Kooperation mit der örtlichen Frühförderstelle und dem Netzwerk Frühe Hilfen, erprobt. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Verbesserung der Früherkennung durch den Abbau der Zugangsschwellen. Zielgruppe sind im Altkreis Osterode wohnende und noch nicht eingeschulte Kinder mit vermuteten Entwicklungsrisiken und ihre Bezugspersonen.
Im Rahmen des Modellprojektes wird eine wissenschaftliche Begleitung gewährleistet, die die Wirksamkeit der Hilfen aufarbeitet, kritisch reflektiert und publiziert. Das Projekt wird außerdem von einer Forschergruppe der Medical School Hamburg, unter Leitung von Prof. Dr. phil. Liane Simon, Professorin für Transdisziplinäre Frühförderung am Campus Arts and Social Change, evaluiert.
Um valides und belastbares Material zu erhalten ist hierfür ein Mindestzeitraum von drei Jahren mit der Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre vorgesehen.
Ausführliche Informationen zum Modellprojekt können im Folgenden nachgelesen werden.
Zertifikatskurs
Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind entscheidend für seine spätere Entwicklung. Der Zertifikatskurs „Entwicklungspsychologische Grundlagen (EPG)“ richtet sich an Fachkräfte im Bereich der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes, die ein vertieftes Verständnis für die Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern erlangen möchten.
Der Kurs vermittelt aktuelle Erkenntnisse der Säuglings-, Kleinkind- und Bindungsforschung sowie praxisnahe Fähigkeiten, um entwicklungshemmende Bedingungen zu erkennen und gezielte Interventionen einzuleiten. Die Weiterbildung kombiniert theoretisches Wissen mit praktischen Fallbeispielen und Übungen zur Analyse von Eltern-Kind-Interaktionen, um förderliche Bedingungen für Kinder zu gestalten.
Studien-Service-Zentrum
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